Meine 3. Kap Verde Reise, ist nach langen Jahren des Wartens Wirklichkeit geworden. Ich bin am 26. Dezember 2021 um 18.00 Uhr abgeflogen und kurz nach Mitternacht am 27.Dezember 2021 in Praia gelandet. Der Businessflug mit TAP Air Portugal, war sehr angenehm, und es hat einen super Service und gutes Essen gegeben. Die 1½ Nächte in Praia waren im Hotel Beramar sehr angenehm.
Fogo und Brava
Fogo
Am 28. Dezember ging es dann auf die Insel Fogo, nach São Filipe, eine kleine angenehme Stadt. Ich habe mich da in einem Hotel ausgeruht, in dem ich schon mit Guy auf der ersten Kap Verde Reise war. Fogo ist die höchste Insel der Kap Verden, der Pico de Fogo ist fast 2900 m hoch. Die Chã das Caldeiras ist auch auf etwa 1700 m Höhe, aber hier wird guter Wein angebaut, auch wenn es Nachts manchmal doch recht kühl wird, während des Tages sind da meistens Temperaturen um die 20 Grad und höher.
São Filipe die Unterkunft
Das Hotel Savana war von der Besitzerin und ursprünglichen Leiterin wegen Corona ge-schlossen worden, und hat erst im November 2021 nach über einem Jahr unter neuer Leitung wieder eröffnet. Hier habe ich mich bis am 3. Januar ausgeruht und anklimatisiert. Im Hotel Savana gab es nichts zu essen, da das angeschlossene Restaurant noch geschlossen war. Ich habe mich an anderen Orten in der Stadt gut verpflegen können, ohne dass es all zu teuer war. Unter anderem habe ich in der Pizzeria Adriano und im Zebra Guest House gegessen.
Fogo, die Wanderungen
Chã das Caldeiras die Unterkunft
Die Unterkunft im Casa David ist eine kleine, familiengeführte Pension, das genau neben dem Casa Romero liegt. Das war zweckmässig, einfach und von guter Grösse, so dass man das Gepäck auch gut unterbringen konnte. Das Essen war reichlich und schmackhaft. Da es in den Nächten da oben doch recht kalt war, habe ich nicht so gut geschlafen, und am morgen kalt zu duschen ist auch nicht das was ich gerne mag. Im Nachbargebäude, dem Casa Romero, hatten Guy und ich 2013 eine Weindegustation, und auch noch Disco.
Pai Antonio – Chã das Caldeiras
Von diesem schönen kleinen Hotel ging es dann am 4. Januar auf die Wanderung von Pai Antonio in die Chã das Caldeiras. Diese Wanderung habe ich nicht ganz geschafft, da es doch recht steil hinaufging und mir zum teil auch die hohen Stufen zu schaffen machten. Der Nebelwald am Monte Velha war sehr schön und eindrücklich, auch wenn 2015 wegen einer Brandrodung für zusätzliches Agrarland 80% des Waldes abgebrannt oder schwer beschädigt wurde. Zum Glück hat sich der Nebelwald schon wieder ziemlich gut erholt, vor allem auch dank Wiederaufforstungen durch das Land, die Gemeinden und die EU. Der alte Wald wie ich ihn zwei Jahre vor dem Brand zusammen mit Guy gesehen habe, wird er wohl nie mehr werden.
Trotzdem war es spannend zu sehen, wie schnell er sich erholt hat. Es hat allerdings nicht mehr so viele Vögel, und da es seit Jahren nicht mehr richtig geregnet hat, hat man auch keine kleinen Bäche, und fast keine anderen Tiere gehört. Ziemlich untrainiert 1300 Höhenmeter zu bewältigen ist doch eine Aufgabe. Ich habe immerhin so zwischen 80% und 90% der Wanderung geschafft. Am Abend hatte ich von dieser Wanderung einen sehr starken Muskelkater und auch Hüftschmerzen, weil es bei etlichen hohen Stufen nicht nur mit dem anheben des Beines getan war, sondern weil man es auch noch Auslenken musste um rauf zu kommen, was trotz Wanderstöcken sehr anstrengend war.
Pico pequenho
Die zweite Wanderung am 5. Januar in der Chã das Caldeiras auf den Pico Pequenho habe ich dann ganz und gar nicht geschafft, weil ich da dann solch einen Muskelkater und so Hüftschmerzen hatte, dass ich sagen musste, so kann ich das nicht machen, das ist für mich zu hart und würde mich extrem überanstrengen. Die Gesundheit und Sicherheit sind bei diesem Entscheid vorgegangen. Wir liefen dann über die Lavafelder aus dem Jahr 2015 zu der Pension die Freunde von mir in der Chã das Caldeiras haben. Dort habe ich dann auf sie gewartet, aber leider hatten sie in São Filipe zu viel zu tun, so dass erst recht spät am Abend zurück waren und wir uns deshalb nicht sehen konnten.
Am 6. Januar verliess ich dann die Chã das Caldeiras, konnte aber nicht wie vorgesehen nochmals eine Nacht im Hotel Savana verbringen, da am 7. Januar keine Fähre fuhr, sondern musste am gleichen Abend auf die Fähre zur nächsten Insel.
Brava
Brava ist die kleine Schwester von Fogo, aber viel grüner, da sie meist im Wolkenstau von Fogo liegt. Die Gebirge sind wesentlich niedriger als in Fogo, der Höchste Punkt in Brava ist auf 976 m.ü.M. Ich war schon 2015 auf Brava, und habe da mit anderen zusammen die Wanderung von Vila Nova Sintra über Nossa Senhora do Monte nach Faja d Agua gemacht. Hier habe ich wie 2015, auch in einem kleinen Hotel in Vila Nova Sintra gewohnt, das ein anderes war als damals, wo ich aber im Gegensatz zur Chã das Caldeiras auch warm duschen konnte. Sehr schade ist, dass Brava, wie alle anderen Inseln auch, seit etwa sechs Jahren viel zu wenig Regen abbekommen hat, und deshalb nicht so grün ist wie es normal wäre. Wasser ist da also ein sehr grosses Thema. Deshalb bin ich auch nicht durch ein wirklich grünes Brava gewandert.
Die Unterkunft
Ich war die ganze Zeit im Hotel Cruz Grande untergebracht, das schöne und einfache Zimmer mit Bad hatte. Mein Zimmer war im Erdgeschoss in der Nähe des Eingangs. Das Frühstück und auch das Essen im Hotel waren gut und reichlich. Man konnte sich gut daran überessen.
Brava, die Wanderungen
Caminhos sind (alte Verkehrswege für Transporte mit Eseln), die in den steileren Bereichen meist gepflastert sind, und in den Flacheren Bereichen oft normale Wege sind. Sie werden auch heutzutage noch für Transporte mit Esel und vor allem für Wanderungen benützt. Diese Caminhos sind nicht immer ganz einfach zu laufen, da sich die Natur immer wieder Teile zurückholt, in dem dann da Pflanzen wachsen oder auch mal Teile von Erdrutschen verschüttet sind. Sie werden meistens 2 – 3 mal pro Jahr kontrolliert und in stand gestellt. Der Caminho den ich 2015 gelaufen bin war oftmals schwierig zu laufen, und das an diesem Tag auch neblig war manchmal auch rutschig, ohne Wanderstöcke also sehr schwierig. Die Wanderstöcke die ich zu Weihnachten von Mami bekommen habe, haben mir auf meinen bisherigen Wanderungen immer viel genützt. Gerade bei grossen Höhenunterschieden sind sie eine nicht zu unterschätzende Hilfe.
Die Wanderung nach Faja d Agua
Am 9 Januar war die Wanderung nach Faja d Agua, es war eine sehr schöne Wanderung, auch wenn es nicht die gleiche war, wie ich sie letztes mal gemacht habe. Damals ging es von Vila Nova Sintra über Nossa Senhora do Monte nach Faja d Agua. Das sind zwei völlig unterschiedliche Caminhos.
Der Caminho den wir dieses Jahr gelaufen sind, hatte auch einige schwierige Stellen die zum Teil sehr eng waren, schwierige Stufen hatten oder halt auch rutschig waren. Aber die Sicht auf das Meer und die Bucht vor Faja d Agua ist fantastisch. Auch das sich immer wieder etwas verändernde Bergpanorama ist recht eindrücklich. Wir hatten das grosse Glück, dass mein Guide nach etwa 2⁄3 der Strecke mit einer Bauernfamilie befreundet ist und wie den weniger anstrengenden Weg über ihr Agrarland nehmen durften. Was halt schwierig ist, ist dass es wirklich lange bergab geht. Aber ich habe viele schöne Eindrücke Sammeln können, und bin auch sehr glücklich gewesen, als wir unten in Faja d Agua angekommen sind. Für den Rückweg wurden wir dann mit dem Auto abgeholt.
Die Wanderung auf den Fontainhas und hinunter nach Cachaço
Am 9. Januar habe ich die Wanderung auf den Fontainhas gemacht. Die Wanderung auf den Fontainhas war sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Die Ausblicke in die grüne Caldeira und auf die kleinen unbewohnten Inseln vor Brava sind wirklich wunderschön, ein hochgenuss, vor allem auch wegen der steilen Anstiege von Vila Nova Sintra hinauf in den nächsten Ort. Auf dem Gipfel des Monte Fontainhas steht eine Radarstation zur Überwachung des Schiffsverkehrs, und er bietet auch eine schöne Rundumsicht. Auch sind wir auf der Wanderung an verschiedenen Häusern vom verstorbenen Nationaldichter der Kap Verden, Eugénio Tavares vorbeigekommen, die immer noch im Besitz der Familie sind und auch noch unterhalten werden. In Vila Nova Sintra gibt es auch ein Eugénio Tavares Museum. Der Abstieg nach Cachaço ist auch nochmal eine Anstrengung, teilweise sind die Wege doch recht steil und nicht immer sehr gut zu laufen. Cachaço selbst ist ein schönes kleines Dorf in dem sogar die Hühner frei umherlaufen. In Cachaço wurden wir dann wieder abgeholt und mit dem Auto nach Vila Nova Sintra zurückgefahren.
Am 10. Januar geht es mit der Fähre zurück nach Fogo, am 11. Januar war dann der Flug nach Praia, auf der Insel Santiago. Von da ging es dann am 12. Januar nach Mindelo auf der Insel São Vicente. Welche Abenteuer ich da erlebt habe lest ihr dann im 2. Teil.